Edition metropolmusik
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Gefieder ist ein 72-seitiges Buch mit 14 Songs auf CD, 14 Kunstdrucken, handgeschriebenen Songtexten und Noten von allen Stücken.
Gefieder wurde produziert von Vera Mohrs und Kostia Rapoport, den beiden musikalischen Leitern des Staatstheaters Nürnberg.
Die 14 Songs entstanden an 14 Tagen. Sie erzählen von Astronauten und Galaxien. Von Utopien und ihrem Verrat. Von Rastlosigkeit und Gestaltungswut, Puppenspielertricks, Gesangscastings, der Wohnungssuche in Großstädten und dem Generationswandel. Vom großen Aber. Und davon, warum das Gras auf der anderen Seite des Ufers eigentlich egal ist.
Vera Mohrs ist Songwriterin, Sängerin und Klavierspielerin. Wenn sie nicht Texte vertont oder Melodien vertextet, schreibt sie Theatermusiken, Tagebuch oder To-Do-Listen. Im letzten Jahrzehnt erarbeitete sie sich deutschlandweit einen Ruf als eigenwillige Sängerin und Songschreiberin. Gekonnt packt sie kluge Inhalte in leichtgängige, klangvolle deutsche Texte und kombiniert diese mit eingängigen Melodien und ungewohnten Harmonien. Kostia Rapoport ist Komponist, Sounddesigner und Keyboarder. Er sammelt Tasteninstrumente, spielt diese gelegentlich, betrachtet die Welt gern als Hörspiel und fügt diesem ein paar neue Geräusche hinzu. Er erschafft Klangwelten für Theater- und Tanzstücke und fühlt sich sowohl in experimenteller Elektronik, als auch in der Jazz- und Popmusik zuhause. Gemeinsam lassen sie auf dem Album „Gefieder“ ihre musikalischen Welten aufeinanderprallen. Sentimental-fragile Gesangsmelodien treffen auf verhallte Klangflächen und hoffnungsvoll verwirrte Texte. Die Songs bleiben dabei immer Popmusik-kompatibel und behalten trotz des musikalischen Ausuferns ihr Ohrwurm-Potenzial.
Im Zuge der Pandemie stellte sich die Frage, welche Formen jenseits von Live-Konzerten, Streaming und Online-Events es geben könnte, dieses Album in die Welt und zu den Menschen nach Hause zu tragen. Daraus wurde die Idee geboren, ein Kunstbuch mit Notenheft daraus zu machen. Noten, damit die Lieder überall bei Hauskonzerten live erklingen können. Und ein Kunstbuch, weil somit 14 verschiedene Künstler*innen ihren Blick auf jeweils einen Song offenbaren können. So ziehen die Lieder weiter zu euch nach Hause – wie Brieftauben. Sie bauen sich dort kleine Nester. Eure Fantasie ist ihre Nahrung. Sie gehören euch.
Intensive Klangwelt zwischen Jazz und osteuropäischer Volksmusik
Für ihr zweites Studioalbum „Souvenir“ tauchen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow tief in die Welt osteuropäischer Volksmusik ein und bieten eine frische Perspektive auf zeitgenössischen Jazz.
Eigene Kompositionen und Arrangements armenischer Volkslieder bieten dem Hörer seelenvolle Melodik und komplexe Rhythmen, zart schwebende Stimmungen neben wilden Improvisationen.
Die Gastmusiker:innen an Violoncello, Harfe und Gesang erweitern das Duo von Klavier und Schlagzeug zu einem originellen und vielschichtigen Ensemble.
„Souvenir“ bringt eine unmittelbar packende Musik von hoher Energie, Vitalität und Ausdruckskraft.
Veröffentlichungstermin: 1. Oktober 2021
Line Up und Produktion
Lou-Duo:
Felix Schneider Restschikow – Flügel
Jonas Sorgenfrei – Schlagzeug
Gastmusiker:innen:
Ioanna Gkrigkorian – Gesang
Nectaria Delgadillo – Violoncello
Anton Mangold – Harfe
Produziert von Lou-Duo
Aufgenommen im Bettina Ostermeier Studio Nürnberg 1.-3. September 2020
Recording: Klaus Sebastian Klose
Mix: von Toni Hinterholzinger
Mastering: Philip Gosselin, LeLab Mastering Studios
Artwork: Nectaria Delgadillo
Design: Philipp Dittma
Fotos: Alex Chepa
Background
– Zur Musik
Die Musik von SOUVENIR formt eine imaginäre Reise. In der symmetrischen Formanlage des Albums folgen wir einer sorgfältig entworfenen Abfolge von Stimmungen. Diese bilden sich aus Erinnerungen an Reisen und Orte, entfliegen ab und an ins Abstrakte, nur um uns dann wieder umso machtvoller mit neuer Brisanz zu packen.
Das originell besetzte Ensemble schillert in überraschenden Farben von Unisoni, Linienschichtungen und Register-Mosaiken. Die Musik gleitet oder springt zwischen zarten, dichten und druckvollen Texturen hin und her. Jedes Instrument – und jede:r Musiker:in! – darf in immer wieder wechselnde Rollen schlüpfen.
Die armenischen Volkslieder Hoy Nazan und Bingyol entstammen der mehr als 3000 Lieder umfassenden Sammlung des Priesters, Sängers und Komponisten Komitas Vardapet, der als Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens gilt.
– zu den einzelnen Stücken und zur Dramaturgie des Albums
Mit Geburah eröffnen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow im Duo die Stimmungsreise. Mit dem Wechsel schwebend ätherischer Klänge und machtvollem Donner stimmen sie den Hörer auf die kommenden musikalischen Erlebnisse ein.
In dem armenischen Volkslied Hoy Nazan heißt ein junger Mann seine Liebe willkommen und singt Komplimente für das Mädchen. Das Stück beginnt mit dem puren Trio der Gastmusiker, breitet dann den „orchestralen“ Klang des gesamten Ensembles aus
Dorogoi v Pavlovku spiegelt in einem zart-vielschichtigen Gewebe hinter der Violoncello-Melodie die erwartungsvolle Freude und Unsicherheit einer Reise in das kleine sibirische Dorf Pavlovka.
Takin’ the Bird Train greift erst die Energie des vorangegangenen Stückes auf, startet dann neu aus einem Harfen-Monolog und steigert im Schlagzeugsolo die Reise-Nervosität zum Wirbel eines aufflatternden Vogelschwarms
Wospominanije schlägt als expressives Trauerlied eine Klammer zurück zu den Ereignissen im Dorf Pavlovka.
Aus der flirrenden Intro von Distant Land platzt eine energetisch-vertracktes Thema und schickt dann Harfe und Klavier auf einen Flug durch Landschaften und Zeiten.
Aus einer beschwörenden Akkordfolge des Klaviers erstehen in Awake Ensemble-Geisterklänge und umrahmen einen Moment der Klarheit im Violoncello-Gesang.
Bingyol – ein armenisches Volkslied über das Dorf der 1001 Quellen:
„Wenn sich die grünen Türen des Frühlings öffnen, singen die Quellen von Bingyol wie eine Leier
… Ihr Herz ist zurück in Bingyol geblieben und weint vor Sehnsucht“
Mit dem Rondo alla Cocek beenden Jonas Sorgenfei und Felix Schneider-Restschikow wieder im puren Lou-Duo (und geradezu nonchalant) die Reise mit einer raffiniert-ironischen Mozart-Hommage.
– zum Ensemble
Im Lou-Duo nutzen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow ausgiebig die Freiräume unmittelbarer musikalischer Kommunikation. Wilde Improvisation kann neben ausgefuchsten Arrangements stehen und letztere entwickeln sich meist direkt aus dem intensiven Zusammenspiel – ohne Umwege über Notation.
„Souvenir“ zeigt mit seiner Farben- und Formvielfalt aber auch handwerkliches Können und künstlerische Vorstellungskraft in der Organisation eines durchaus ungewöhnlichen Ensembles.
Die Instrumente Violoncello, Harfe, Klavier und Schlagzeug treffen in immer wieder neuen Rollenverteilungen, Tiefenstaffelungen und Registerkombinationen aufeinander – von kammermusikalischer Zartheit bis hin zu nahezu orchestraler Wucht.
Die Musiker*innen von „Souvenir“ haben bereits in verschiedenen anderen Kombinationen und Ensembles miteinander gearbeitet und sind es gewohnt, unterschiedlichste musikalische Einflüsse in neue, eigene Ausdrucksformen einzubringen.
Ein großer gemeinsamer Nenner ist die (vielfach preisgekrönte) solidarische Musikschule “Willkommen mit Musik” in Würzburg, an der sowohl Felix Schneider-Restschikow, als auch Jonas Sorgenfrei und Nectaria Delgadillo unterrichten und an der Ioanna Gkrigkorian Schülerin war.
– zu den Musiker:innen
Felix Schneider-Restschikow (*1990)
studierte Jazz-Klavier in Würzburg (bei Tine Schneider) und Valencia (bei Albert Sanz).
Als Jazzpianist spielt er u.a. im „Anton Mangold Quartett“, mit dem Trio „Not Machine“ tobt er sich in Groove und Elektronik aus
Sein großes Interesse für die Volksmusik verschiedenster Kulturen prägt die Ausrichtung der Musik von Ensembles wie “Raniin-Trio“, “Hussien & Felix“ und dem “Sanduhr-Sextett“.
Jonas Sorgenfrei (*1993)
studierte Jazz-Schlagzeug in Würzburg, Nürnberg und an der Manhattan School of Music.
Er wurde bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet und spielte Konzerte in Italien, Norwegen, Schweiz, Österreich, England, Rumänien, China und ganz Deutschland.
Neben seiner Tätigkeit als Sideman in zahlreichen Ensembles führt er ein eigenes Quartett mit Wanja Slavin, Rainer Böhm und Matthias Akeo Nowak (CD „Elephants Marching On“ bei Unit Records im September 2021), sowie ein Trio mit Denis Gäbel und Peter Christof (CD in Vorbereitung)
Ioanna Gkrigkorian (*2004) geboren.
Seit 4 Jahren hat sie Gesangs- und Klavierunterricht an der Musikschule „Willkommen mit Musik“ in Würzburg.
Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie Pop-Stücke in englischer Sprache und mit der Band „Alma“ stand sie schon mehrfach mit eigener Musik auf der Bühne.
Ausserdem pflegt sie ein Repertoire griechischer und armenischer Volkslieder, die sie u.a. mit dem “Sanduhr-Sextett” in Originalsprache singt und auf eigene Weise interpretiert.
Nectaria Delgadillo (*1994)
studierte an der University of Northern Colorado bei Gal Faganel und an der Texas Tech School of Music bei Jeffrey Lastrapes und nahm Meisterklassen bei u.a. Antonio Meneses, Xavier Phillips und Maria Kliegel.
Sie spielte in Orchestern wie der Amarillo Symphony, der Lubbock Symphony und dem Lakeridge Chamber Orchestra among others and took several masterclasses f.e. with .
2019 zog sie nach Deutschland, wo sie derzeit an der solidarischen Musikschule “Willkommen mit Musik” in Würzburg unterrichtet
Anton Mangold (*1991)
begann bereits als Jungstudent an der Musikhochschule Würzburg, wo er dann von 2011-2015 sowohl Harfe und Jazz-Saxophon jeweils im Hauptfach studierte. Ab 2015 studierte er zusätzlich in Köln.
2017 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Schweinfurt.
Als gefragter Harfenist spielt er sowohl klassische Musik (u.a. Duo „Chen Shen“) als auch zeitgenössischen Jazz (u.a. in Rebecca Treschers „Ensemble 11“), als Saxophonist führt er ein eigenes Jazz-Quintett, dessen Debut-CD “Da Xia” sich von chinesischer Musik beeinflusst zeigt.
Kurzbeschreibung
Als einer der ersten bedeutenden Komponisten Neuer Musik wandte sich der in Fürth geborene Werner Heider auch dem Jazz zu. Neben John Lewis, Gunther Schuller und Yusef Lateef ist Heider eine prägende Stimme des Third Stream und entwickelte eine ganz eigene Art, Ernsthaftigkeit und Durchdachtheit der Neuen Musik mit Freiheit und Frechheit des Jazz zu verbinden. 22 Musiker der Metropolmusik führen in unterschiedlichsten Ensembles das Werk eines großen fränkischen Musikers auf, der sich selbst immer über kategoriale Grenzen hinwegsetzt und dabei Musik von kompromissloser Qualität schafft. Die nun auf dieser CD vorliegenden Werke entstanden über Werner Heiders gesamte Schaffenszeit hinweg und wurden u. a. von legendären Musikern wie dem Modern Jazz Quartet, Jimmy Giuffre oder Benny Goodman in Auftrag gegeben. Die Metropolmusik ist besonders stolz, dass Werner Heider ihr sein jüngstes Werk Closed Doors And Open Windows auf den Leib geschrieben hat und selbst bei der Aufnahme seiner Sonata in Jazz am Flügel sitzt.
Rezension
Musik, hat er einmal bekannt, sei sein Lebenselixier, sogar fast eine Art Religion: Seit vielen Jahrzehnten ist der Komponist und Dirigent Werner Heider ein Fixstern nicht nur am fränkischen Musikhimmel. Legendär seine Konzerte mit dem ars nova ensemble, ein Spezialensemble, von Heider gegründet lange vor dem Ensemble InterContemporain oder dem Ensemble Modern; legendär auch Heiders funkensprühende Auftritte als Pianist – und natürlich Heiders vielfältige Kompositionen, die ihn als entschiedenen Parteigänger der Nachkriegsavantgarde ausweisen. Musik ist für Heider lebensnotwendig, seit er als kleiner Junge staunend eine Kaffeehauskapelle miterlebte und sich in Saxophon und Schlagzeug verliebte. Das Feeling für den Jazz hat ihn nicht mehr verlassen – bis heute bringt er Neue Musik und Jazz in immer wieder neuen Konstellationen und Kompositionen zusammen. Ja, vielleicht sind es gerade diese Werke, die Heider zu einer unverwechselbaren Stimme im Chor der Neuen Musik machen. Der Jazz-Pianist und – Komponist Peter Fulda hat gerade mit der von ihm gegründeten MetropolMusik die Jazz-Welt des Werner Heider auf CD gebannt. Besondere Leckerbissen: eine wiederentdeckte Sonatina, die Heider einst für das Modern Jazz Quartet komponierte, und ein brandneues Stück, das Heider den Musikern der MetropolMusik auf den Leib geschrieben hat. Aber auch die Sonata in Jazz von 1954, die heute zu den Klassikern der Saxophonliteratur zählt. –Thorsten Preuß BR-Klassik Horizonte
Lineup
Anja Schaller – vl | Maria Schalk – vl | Karoline Hofmann – va | Irene von Fritsch – vc | Magdalena Gosch – hrf | Hironaru Saito – fl | Tilmann Müller – trp | Manuel Scherer – trp | Sebastian Strempel – trp | Constance Banzhaf – cor | Matthias Schuller – trb | Sonja Sengpiel – fg | Günter Voit – cl/bcl/as | Markus Harm – as | Nino Wenger – as/ts | Michael Binder – as/ts | Joachim Lenhardt – cl/ts | Kira Linn – bs | David Soyza – vib | Florian Müller – git | Jonathan Hofmeister – p/keys | Alex Bayer – b | Jan F. Brill – dr | Peter Fulda – Leitung | Werner Heider – p
Produziert von Peter Fulda für metropolmusik
Ihre Kompositionen umrahmen Jonathan Hofmeister und Matthias Schuller mit facettenreich gestalteten Improvisationen. Dabei schöpfen beide Musiker die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente weitestgehend aus und kreieren eine Klangsprache, deren Wurzeln aus Modern Jazz, Free Jazz, französischem Impressionismus, Pop und Neuer Musik hervorsprießen.
Die Konzerte der beiden Kölner Musiker gleichen einem Parcours durch mitreißend kraftvolle, meditativ schwebende, tänzerisch beschwingte sowie ironisch anmutende Sphären. Angetrieben von Neugier, Vertrauen und purer Freude geben sich Hofmeister und Schuller mit dem Publikum der Ungewissheit des Moments hin und treffen dabei in einer Weise auf überraschendes oder vertrautes, das ihre Konzerte einzigartig macht.
Jonathan Hofmeister – Piano, Rhodes, Synth
Matthias Schuller – Posaune
Getreu ihrem Auftrag, die kreative Musik der Metropolregion über alle Sparten und Epochen hinweg zu befördern, nimmt sich die Metropolmusik nun das Werk eines allzu wenig bekannten Schwabacher Meisters der romantischen Klaviermusik zur Brust und katapultiert seine geschmeidig wohlglitzernden Salonpreziosen in unsere rauh-urbane, post-postmoderne Jetztzeit.
Adolph von Henselt galt neben Liszt und Chopin als der dritte große Klaviervirtuose seiner Zeit, und dass sein Name so viel weniger bekannt ist, liegt wohl zum einen an der Überschaubarkeit seiner kompositorischen Hinterlassenschaft und zum anderen daran, dass er seine europaweite Konzerttätigkeit zugunsten einer prestigeträchtigen Stellung am russischen Zarenhof aufgab und als epochaler Pädagoge die “Russische Schule” ins Leben rief.
Nichtsdestotrotz sind seine hochvirtuosen und äußerst klangsinnlichen Klavierstücke jedem fortgeschrittenen Pianisten ein Begriff und eine Herausforderung.
Anlässlich Henselts 200 Geburtstag befassten sich sieben Komponisten der Metropolmusik mit seinem Werk und schufen gemeinsam ein Programm schillernder Paraphrasen für ein innovatives Stationen-Konzert im Schwabacher Stadtmuseum. Der große Erfolg dieses Konzertes bewog uns, die dafür entstandene Musik auf einer CD der Edition Metropolmusik zu dokumentieren.
So hoffen wir, dass Henselts Musik jetzt als etwas wahrgenommen wird, das nicht nur im Museum steht und immer leiser klingt, sondern heute in unserer Klangwelt wirkt.
Kompositionen nach Werken von Adolph von Henselt von:
Peter Fulda
Izabella Effenberg
Joachim Lenhardt
Johannes Billich
Tilman Herpichböhm
Takako Ono
Filip Wisniewski
Das Henselt-Heute-Orchester:
Hironaru Saito – Flöte, Altflöte und Kontrabassflöte
Irene von Fritsch – Violoncello
Maja Taube – Harfe, chromatische Harfe
Izabella Effenberg – Vibraphon, Crotales
Johannes Billich – Klavier, E-Piano
Takako Ono – Klavier
Peter Fulda – Klavier, Leitung
Alex Bayer – Kontrabass, E-Bass
Jan F. Brill – Schlagzeug
Tilman Herpichböhm – Percussion
Johannes Ludwig und Andreas Feith begannen während ihrer gemeinsamen MasterStudienzeit an der Musikhochschule Köln eine intensive musikalische Zusammenarbeit, die einerseits im Johannes Ludwig Quartett mündete, andererseits auch zu einer intimeren DuoBesetzung führte. Die beiden virtuosen Musiker genießen die dieser Konstellation inne liegende Freiheit und loten exzessiv aus, wie weit man die Grenzen ihrer Kompositionen ausdehnen und spontan ungeplante Wege einschlagen kann.
Beide sind trotz ihrer jungen Jahre aus der professionellen nationalen Szene nicht mehr wegzudenken und haben mit diversen anderen Projekten schon auf sich aufmerksam gemacht.
Während einer Residenz-Woche im Kunstverein Kohlenhof in Nürnberg erarbeiteten sie sich ein umfangreiches Repertoire an Stücken, auf das sie nun jederzeit spontan zurückgreifen können, weshalb sie für ihre Konzerte keinen Ablauf mehr festlegen, sondern aus dem Stegreif jedes Mal aufs Neue einen durchgängigen Bogen gestalten.
Im Mai 2015 erscheint in der Edition Metropolmusik das erste Album, live aufgenommen während besagter Residenz-Woche im Sommer 2014.
Musiker:
Johannes Ludwig – Altsax
Andreas Feith – Klavier
„Mount Meru“ – dieser in vedischen Schriften erwähnte Weltenberg steht im Zentrum altindischer Kosmologie und ist Sinnbild für die menschliche Wirbelsäule; seine Ersteigung gilt als Allegorie für den aufregenden Weg der Selbstverwirklichung. Inspiriert von diesem Mythos komponierte Saxophonist Julian Bossert eine siebenteilige Suite für Jazzquartett, in deren Verlauf eine im Blues verwurzelte, erdig-urwüchsige Kraft bis in feingliedrig ausgefeilte Klanggestirne steigt.
Gemeinsam mit dem Bandleader inszenieren dessen langjährige musikalische Weggefährten Johannes Billich (p), Alex Bayer (b) und Tilman Herpichböhm (dr) einen vielschichtigen musikalischen Trip – eine Klangreise durch den Körper ins All.
Ein Maverick-Quartett – im Jazz zu hause, aber zu frech, um daheim zu bleiben.
Und clever genug, es sich auch anderswo schön zu machen.
Joachim Lenhardt hat mit Julian Bossert, Dominik Luderschmid und Jan F. Brill drei Jungstars der hiesigen Szene um sich geschart, um mit lenhardt 4 seine Vision eines zeitgemässen High-End-Jazz zu verwirklichen.
Die Edition Metropolmusik präsentiert dieses ausgereifte Debüt mit grossem Stolz – zumal Joachim Lenhardt seit Beginn eine treibende Kraft der Metropolmusik ist!
Joachim Lenhardts Kompositionen suchen durchaus den Wohlklang: aparte Melodien, geschmackvoller Kontrapunkt und gediegene Grooves. Doch wer sich in Erwartung weichgespülter Schmusesounds schon mal wohlig in den Sitzsack kuschelt, dem wird die Energie und Messerschärfe von Lenhardt 4 sofort die Perücke auf links föhnen.
Denn lenhardt 4 will es wissen: die Jungs haben ihre zarten Seelen der „Spieluhr des Teufels“ verschrieben und riskieren mit ihrer Synthese aus klaren formalen Statements und abgedrehten Improvisations-Höhenflügen jederzeit den „Tod durch Blattlesen“.
Musiker:
Joachim Lenhardt – Tenorsax | Klarinette
Julian Bossert – Altsax | Klarinette
Dominik Luderschmid – Bass
Jan F. Brill – Drums
Maja Taubes Klanggewebe bezaubern. Sie tun das nicht mit rauschenden Arpeggien und Glissandi, vielmehr ist es eine unprätentiöse, profunde und innige Musik, die Maja Taube da erfunden hat.
Eine Musik, die sie erfinden musste, weil es sie so für die Harfe noch nicht gab.
Nach ihrem klassischen Studium kehrte sie Orchester und klassischer Harfenliteratur den Rücken, machte sich mit keltischen, „kleinen“ und chromatischen Harfen auf die Suche nach einer Musik, die aus dem Instrument selbst erwächst und überrascht nun den Hörer mit treibender Motorik, vielschichtigen Melodien und einem breitgefächerten Klangspektrum.
Mit großer Aufmerksamkeit und feinen Antennen für kleine Unterschiede lotet sie Innenwelten aus, findet den Klang der Farbe weiss, lauscht dem Höhlenlicht auf den Grund oder konstatiert eine prosaische Etüde. Wenn Maja Taube ihre „Meditation“ spielt, ist das kein esoterisches Gedusel,
sondern eben eine Meditation, fertig.
Von dieser emotionalen Aufrichtigkeit und Klarheit lässt man sich gerne bezaubern.
Dialoge | zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang
Dialoge zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang
1. Opus 153
Wandlungen für großes Orchester
2. Opus 115
Moment Musical für Klavier
3. Opus 55
Sonate für Violine
3. Opus 28
4. Andante
5. Allegro Moderato
6. Adagio
7. Allegro Moderato
8. Choral/Adagio Tranquillo
9. Melodie/Largo
Lebenslied 4 Fantasiestücke für Klavier
10. Unruhige Tage
11. Der Schneekuss
12. Einsame Nacht
13. Die Beiden
Jauchzt vor dem Herrn Psalm 100
14. Opus 155
„Drum Set, Waschtrommel und Zirkustrommel, Küchengerät, Styroporverpackung, Lesotho-Besen und Frame Drum, kaputter Tischtennisball, Lineale, Schüttelsocke, Lotusflöte, Udu und Einweckgummi, Steeldrum und Silberplatten. Was sich liest wie eine Packliste für den nächsten Trödelmarkt oder Sperrmüll, ist tatsächlich das Equipment, welches der Nürnberger Schlagzeuger Werner Treiber für seine erste CD „Beyond Backbeat“ verwendet hat.
Und damit kann man Musik machen? Man vielleicht nicht, Herr Treiber schon. Bereits seit vielen Jahren bereichert der 52-Jährige die Nürnberger Jazzszene durch sein kreatives, hochmusikalisches Spiel, sucht und findet stets ungewöhnliche Projekte, interagiert mit Theater und Literatur. Für sein erstes Album unter eigenem Namen genügt er sich allerdings selbst. Während Drummer-Kollegen wie Wolfgang Haffner oder Manu Katché auf ihren Alben eher als Bandleader, Arrangeure und Komponisten in Erscheinung treten, schafft es Werner Treiber, ein „richtiges“ Schlagzeugeralbum zu machen, ohne auch nur eine Sekunde zu langweilen.
Seine rhythmischen Miniaturen bestechen durch Drive, Einfallsreichtum, klangliche Farbenpracht und einen skurrilen Witz, der die Stücke klingen lässt wie die Soundtracks zu imaginären Comic-Strips. Doch was im Studio mit Hilfe der Mehrspurtechnik problemlos machbar ist, braucht im Konzert natürlich menschliche Hilfe.
Deswegen hat sich Werner Treiber für die CD-Präsentation am heutigen Mittwoch um 20 Uhr im Theater Salz+Pfeffer (wo er schon mehrfach bei Theaterproduktionen von Wally und Paul Schmidt mitwirkte) die Percussionisten-Kollegen Roland Duckarm und Charly Böck eingeladen. Sechs Hände für einen göttlichen Groove!“
Peter Gruner
Nürnberger Nachrichten am 09.01.2013
1. Puls 1 – 0:40
2. Tinngal Mimpi – 4:11
3. Trinidad Tobago – 2:23
4. Van Doosler – 4:22
5. Beyond Backbeat – 2:52
6. Udu Talk – 1:20
7. Puls 3 – 1:21
8. Ittology – 4:10
9. Puls 2 – 2:16
10. Free Black Page! – 4:43
11. Savanne – 6:32
Werner Treiber: Drum Set / Waschtrommel / Zirkustrommel / Küchengerät / Styroporverpackung / Lesotho-Besen / Frame Drum / kaputter Tischtennisball / Lineale / Lotusflöte / Schüttelsocke / Udu / Einweckgummi / Steel drum / Silberplatten
Alle Kompositionen von Werner Treibe
Free Black Page ist eine Improvisation über Frank Zappas Black Page
Produziert von Peter Fulda
Aufgenommen am 3./4.11.2010
in München, Realistic Sound Studio,
Endmix am 9.6.2012
Mix: Florian Oestreicher
Mastering: Peter Heider
Wo Bebop, Kletzmer und Freejazz sich die Hände reichen, ist Jilman Zilman zu Hause. Das Quartett um den Augsburger Schlagzeuger Tilman Herpichböhm beeindruckt nicht nur durch seine außergewöhnliche Besetzung mit zwei Altsaxophonen, Kontrabass und Schlagzeug, sondern umsomehr durch virtuos vorgetragene kompositorische Einfachheit. Die Nürnberger Saxophonisten Julian Bossert und Johannes Ludwig sowie Peter Christof aus Luzern verleihen Herpichböhms Stücken seit Sommer 2010 die passenden Klänge, um mal friedlich und verspielt, mal wild und aufbrausend die Hörknospen der Zuhörer auf besondere Art herauszufordern, ganz wie seine großen Einflussgeber, das Ornette Coleman Quartett und John Zorns Masada.
Musiker:
Tilman Herpichböhm – Schlagzeug
Peter Christof – Bass
Johannes Ludwig – Altsax
Julian Bossert – Altsax
Die junge Klarinettistin Rebecca Trescher zeigt auf ihrer ersten CD bereits starkes kompositorisches Profil: ein Experiment, eine Melange aus zeitgenössischem kammermusikalischem Jazz, Minimal Music, moderner Klassik und den vertrackten Grooves einer Folklore Imaginaire.
Rebecca Treschers Kompositionen sind kostbare, weltoffene Miniaturen, sensible, eigensinnige und erfrischend unentrückte Blicke auf die Welt um uns – fähig, Staunenswertes zu entdecken und selbst zu staunen.
Aus der Perspektive des warmen, edlen Klarinettentimbres eröffnet die Besetzung von HochZeit Null1 1 mit Phillip Staffas zeitgemäßen Gitarrensounds und Julian Bosserts Altsaxophon ein originelles Klangbild von ergreifender Tiefe.
Musiker:
Rebecca Trescher Klarinette, Baßklarinette
Julian Bossert Altsaxophon, Klarinette
Phillip Staffa Gitarre
Friedrich Betz Bass
Tilman Herpichböhm Schlagzeug
„In der unbegrenzten Welt des Jazz ist es nur eine auserlesene Schar von Individualisten, die die Klarinette zum Sprachrohr ihres künstlerischen Ausdrucks gemacht haben. Es macht Freude, mitzuverfolgen, wie Rebecca Trescher in verschiedenen Besetzungen konsequent ihren Weg auf der Suche nach dem eigenen Sound voranschreitet und ihre musikalische Sprache immer weiter verfeinert.
Mit ihrem neuen Quintett hat sie nun Mitmusiker in einem Ensemble vereint, welches ihrer Ideenwelt souverän Gestalt einhauchen kann.
Man hört und spürt, wie auf wunderbare Weise ein zusammengewachsener Bandsound zu einer eigenen Sprache verschmilzt:
Lecker-knackige Grooves, fließend-weite Landschaften, irisierend-leuchtende Klangjuwelen – die Frucht kontinuierlichen Ausarbeitens ermöglicht hier eine größtmögliche Öffnung für Spontaneität: Metropolmusik! …die hohe Kunst, den Augenblick zu zelebrieren.
Hoch die Füße, Zeit zum Hineinhorchen ! “
Steffen Schorn
Die Debut-CD des jungen Duos Leppinski 2 zeigt im intimen, traumwandlerisch sicheren Zusammenspiel ein weites Panorama musikalisch-poetischer Ideen. Virtuose Unisonolinien, rhythmische Akrobatik und ausgefuchste Loop-Architektur stehen stets im Dienste der Song-Idee. Filip Wisniewskis itarrenspiel webt eine feingliedrige und vielfarbige Klangwelt, durch die Agnes Lepps bewegliche und nuancenreiche Stimme
den Hörer elegant navigiert. Im September 201 1 gewann das Duo den 3. Preis beim internationalen Jazzwettbewerb „Jazz Hoeilaart“ (Belgien).
http://www.leppinskimusic.com/
“In der fragilsten Besetzung des Jazz, dem Duo, meistert Leppinski 2 souverän die Gratwanderung zwischen musikalischer Intimität, harmonischer Fülle, rhythmischer Raffinesse und reichem Ensembleklang. Agnes Lepp und Filip Wisniewski überzeugen mit ansprechenden und überaus anspruchsvollen eigenen Songs für Gitarre und Stimme: ausgefuchst, abgehangen, sexy und höchst originell. Das Ohr spürt, dass hier zwei musikalische Persönlichkeiten zusammengewachsen sind und zu einem eigenen Klangkosmos verschmelzen: Bitte mehr davon!”
Steffen Schorn
“Leppinski 2 ist ein Duo, welches durch seinen sehr eigenen, frischen Sound besticht. Kompositorische Raffinesse trifft auf perfektes Zusammenspiel, ein Klangkörper, der nicht mehr aus den Ohren geht”
Frank Möbus
Anstatt zum 400sten Mal das Weihnachtsoratorium von Bach runterzunudeln (obwohl es ein so schönes Stück ist!) und ganz besonders um sich gegen die Flut verschlagerter Weihnachtstümelei aus der Plastikmusik zu wappnen, beschlossen die kreativen Hirten der Metropolmusik NEUE EIGENE ORIGINELLE WEIHNACHTSLIEDER zu schreiben, und diese den elysischen Engelsstimmen der Metropolmusik- Sängerinnen anzuvertrauen. Dass sich justament auch gleich eine vielseitig versierte Harfenistin fand, die ihr Instrument nicht nur auf virtuose, sondern auch kreative Weise zu spielen versteht, war für uns ein weiterer Beleg, dass die Zeit reif ist für Weihnachtsmusik fränkischprogressiver Art!
Die Komponist(inn)en Ralf Bauer, Peter Fulda, Jürgen Heimüller, Joachim Lenhardt, Agnes Lepp, Christoph Müller, Nils Pommer, Rebecca Trescher, Tobias Schöpker, Joachim Sevenitz, Filip Wisniewski und Martin Zels haben begonnen, das NEUE FRÄNKISCHE WEIHNACHTSGESANGBUCH zu schreiben. Und 17 Lieder daraus bringen wir Ihnen alladventlich zu Gehör.
Heimelig, betulich, böse und lustig (oder beides), auf verschiedenste Arten originell sind die neuen homegrown Weihnachtslieder der Metropolmusik: 12 Komponist(inn)en haben ihre kreative Imagination auf Christbäume, Winterwälder, Glockenklang und Spezereien konzenriert und ein neues Liederbuch fränkischen Weihnachtssanges aus der Taufe gehoben.
Vier bezaubernde Sopranistinnen weben die Weisen auf Silberflügeln des Gesanges, begleitet von Harfe, Flöte, Cembalo, Cello, Kontrabass, E-Gitarre und Schlagzeug. Tja, wird wohl doch etwas anders als gedacht, aber das ist ja das, was man von der Metropolmusik erwarten darf:
Mystisches raunt da in keltischen Klängen und klingenden Zauberformeln, fremde Klänge aus den Welten der Vulkanier übermitteln Friedensgrüsse an die Menschheit, pure, naive Weihnachtsseligkeit darf sich ebenso verbreiten wie ätzende Kapitalismuskritik, neben jubelndem Hallelujah schleichen seltsamste Klänge eines elektrischen Rentiers, und auch Jux und Satire finden auf die Bühne.
Musiker:
Gesang Agnes Lepp, Yara Linss, Silke Straub, Rayka Wehner
Flöten Lisa Kurth, Daniela Holweg
Klarinette, Bassklarinette Rebecca Trescher
Tenorsaxophon, Sopransaxophon Joachim Lenhardt
Tenorhorn, Obiphon Ralf Bauer
Gitarre Filip Wisniewski
Violoncello Irene von Fritsch
Kontrabass Dominik Luderschmid, Joachim Sevenitz
Harfe Maja Taube
Cembalo, E-Orgel, E-Piano, Keyboard Ulrike Koch
Schlagzeug, Percussion Tilman Herpichböhm, Werner Treiber
Leitung Martin Zels
Titelliste:
1. Weihnachten, Weihnachten (Ralf Bauer)
2. Brickwalls (Peter Fulda)
3. Ris Noel (Peter Fulda)
4. Greeting from Vulcan (Nils Pommer)
5. Snowflakes (Agnes Lepp)
6. Komm ʻ zur Ruh ʻ (Christoph Müller)
7. Elektro-Rudolph (Christoph Müller)
8. Wintermärchen (Martin Zels)
9. Das Paket (Martin Zels)
10. Popsong #1 (Joachim Lenhardt)
11. Besinnung (Rebecca Trescher)
12. Heimelig (Rebecca Trescher)
13. Weihnachten, friedliche (Jürgen Heimüller)
14. Christmas Song (Filip Wisniewski, Agnes Lepp)
15. Lullaby (Joachim Sevenitz, Agnes Lepp)
16. Wer hat das Kind in der Krippe verkauft? (Tobias Schöpker, Silke Schrape)
Das Klang-Kollektiv „Pentelho“ um den Bassisten Alex Bayer zieht seine Inspiration zu gleichen Teilen aus den modernen Spielformen des Jazz im Stile der New Yorker Downtown-Szene, der Energie des Indie-Rock, westlich klassischer Musik und osteuropäischer Folklore. Das Gegensätzliche wird zum künstlerischen Dogma. Kontrapunkt, freie Improvisation, mal Swingt es und plötzlich schon wieder nicht. Die Band spielt wie ein sich drehendes, summendes und schwirrendes musikalisches Rad, in dem kreative Improvisationen, aufregende urbane Rhythmen und seelenvolle folkloristische Melodien eine organische „Sound Collage“ erschaffen.
Musiker:
Alex Bayer – Bass
Johannes Ludwig – Altsax
Joachim Lenhardt – Tenorsax
Johannes Billich – Piano
Daniel Prätzlich – Schlagzeug
Der Komponist, Pianist und Arrangeur Peter Fulda ist dem Sunday Night Orchestra seit seiner Gründung verbunden und schrieb im Lauf der Zeit mehr als 30 Arrangements und Kompositionen für Konzerte, Rundfunkproduktionen und CDs dieses richtungsweisenden Jazz-Orchesters.
Mit dem Programm „Moaning Songs“, das nun nagelneu auf CD vorliegt, widmet sich das Sunday Night Orchestra Fuldas großangelegtem Zyklus von Blues-Kompositionen, die aus der tiefsten Wurzel des Jazz neue Inspiration ziehen. Dabei gibt sich Fulda nicht mit überkommenen Formalien (für die der Begriff „Tradition“ immer so gerne mißbraucht wird) zufrieden, sondern sucht nach dem Innersten des Blues, nach dem, was hinausgeschrien werden will – Sehnsucht, Wut und Balzverhalten, Ritual und Party, Horror, Romantik, Liebe, Trauer und schwarzer Humor.
Die Stücke des Zyklus „Moaning Songs“ bewegen sich ständig zwischen den Polen zarter Innigkeit und schreienden Gelächters – Splatterjazz wie „Mission Accomplished“ wird abgelöst von der zart-romantischen Klangwelt in „Laurie Kurz Vorm Erwachsenwerden“, der Serienmörder-Song „Michael Myers“ (zu dem schon Angela Merkel und Hu Jintao mit dem Fuß wippten) führt nahtlos zu italo-trashigen „Mutterfreuden“, und auf den Mittelalter-Blues „Old And Many“ folgt aktuelles Tagesgeschehen mit „Bomb The Bank“.
Im Sunday Night Orchestra schlägt sich Peter Fuldas musikalische Poetik auf höchst individuelle Weise nieder, phantasievoll und versiert nutzt er die vielfältigen Orchestrierungsmöglichkeiten für ein wildes Spiel mit den Farben und Energien dieses außergewöhnlichen Klangkörpers, fordert nicht nur dem Ensemble Höchstleistungen ab, sondern baut auch auf die außerordentlichen solistischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker.
Kurzbeschreibung
Lyrik von Dorothy Parker, James Joyce und Emily Dickinson und Fernanda Young, sowie Kurt Schwitters, Heinrich Heine und Else Lasker-Schüler haben die junge, deutsch-brasilianische Sängerin Yara Linss zum Repertoire ihrer zweiten CD POEMS inspiriert. Yara Linss hat dafür Musik komponiert, die beweglich und biegsam durch die Genres gleitet, und sich so nicht nur elegant der eindeutigen Kategorisierung entzieht, sondern auch einen höchst individuellen eigenen Stil generiert. Mit hell timbrierter, geschmeidiger Stimme gestaltet die Vokalistin, die 1980 in São Paulo geboren und in Ulm aufgewachsen ist, in federnden Jazz-Chansons auf der Skala von traumverloren-mädchenhaft bis energisch-expressiv die aus dem 19. bis 21. Jahrhundert stammenden Gedichtvorlagen. Drei Sprachen, die sie fließend spricht, stehen der Sängerin, die an der Musikhochschule in Nürnberg gerade ihr Jazzstudium abschließt und im Jahr 2008 mit ihrer Band Preisträgerin des Nürnberg-Stipendiums war, dabei zur Verfügung: Portugiesisch, Englisch und Deutsch. Umhüllt wird ihr Gesang vom vielfarbigen Sound und der nuancierten Dynamik einer Band der starken Solisten, die gut aufeinander abgestimmt feine Klang- und Rhythmusdetails herausarbeiten und mit hörbarer Lust – ob nun im angedeuteten Tango, im romantischen Gestus des 21. Jahrhunderts oder im Jazzrock-Groove – immer wieder neue, überraschende Wendungen in der Musik ansteuern. Zwischen den Polen Zartheit und Stärke entfaltet sich so der berührende, künstlerische Charakter einer jungen Sängerin, die mit ihrer Musik den Moment so fassen möchte, wie er nie wieder sein wird. (Beate Sampson – BR Klassik)
Rezension
…Zwar ist der Gestus ihrer kunstvollen Gedichtvertonungen fast durchweg leicht, zart und sensibel, mit dem handelsüblichen Wohlfühl-Jazz anderer Vokalistinnen hat sie jedoch wenig gemein. Die Musik, die sie zu Gedichten von Dorothy Parker, Heinrich Heine, Else Lasker-Schüler und anderen schrieb, ist komplex und bis ins letzte Detail durchdacht… (Nürnberger Nachrichten)
Lineup
Yara Linss – voc | Joachim Lenhardt – cl/bcl/ss/ts | Andreas Blüml – git | Peter Fulda – p | Alex Bayer – b | Werner Treiber – dr/perc