Metropolmusik ist der experimentelle Nukleus für kreative Musik in der Metropolregion Nürnberg.
Ein klingendes Kollektiv, das musikalische Konventionen infrage stellt, biegt und herausfordert, auf ihre Gültigkeit hin abklopft und wenn nötig ignoriert.
Seit 2010 bietet Metropolmusik originelle Konzertformate und Programme, vernetzt und beheimatet derzeit ca. 70 Musiker*innen und 30 Fördermitglieder.
Frei von kommerziellen Zwängen, finden kreative Musikschaffende hier perfekte Voraussetzungen: Experimentieren, Austausch und gegenseitige Bereicherung halten wir ganz hoch.
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Aktuell
Donnerstag, 25. Sept. 25 | Tafelhalle Nürnberg
Alex Bayer RADAR
Avantgarde Jazz | Contemporary Jazz
Auf seinem neuen Album RADAR entwickelt Alex Bayer die kompositorischen Ideen des Vorgängers ZODIAC weiter: Musik entsteht aus kleinsten Zellen, die sich zu komplexen, rhythmisch wie formal ausgefeilten Strukturen entfalten. Die Stücke erzählen ihre eigene Geschichten — wild, zart, energetisch, nerdig oder introvertiert in den kollektiven Improvisationen verschmelzen die Musiker zu einem organischen Ganzen, in dem Komposition und Freiheit in perfekter Balance stehen. RADAR ist raffiierte, ausdrucksstarke Musik — kraftvoll und schwebend zugleich.
Tafelhalle Nürnberg Äußere Sulzbacher Str. 62 90491 Nürnberg
Kulturwerkstatt Auf AEG – Fürther Str. 244d – 90429 Nürnberg
Fotos: Dovile Sermokas
Das Konzert
Ein außergewöhnliches Duo Debut: Cansu Tanrikulu und Tobias Delius Zwei kompromisslose Klangforschende jenseits des Erwartbaren.
Seit 2018 kreuzen sich die Wege von Tobias Delius und Cansu Tanrıkulu. Unter anderem im Trio mit Greg Cohen, das mit dem Album „Kantoj de Fermiteco“ (LowSwing Records, 2021) und einer gefeierten Premiere beim Jazzfest Berlin (feat. Marc Ribot) international für Aufsehen sorgte.
Beide sind tief in der der freien Improvisation verwurzelt und haben dabei unterschiedliche Zugänge: Delius – seit Jahrzehnten prägend in der europäischen Szene – entwickelt seine Sprache zwischen formbewusster Linienführung und eruptiver Geste. Tanrıkulu arbeitet vokal, elektroakustisch, performativ – oft an der Schnittstelle von Stimme, Textfragment und Klangmanipulation. Ihre musikalische Beziehung hat sich über die Jahre in verschiedenen Formaten verdichtet. Von kollaborativen Kontexten, wie in Cansu Tanrikulus Projekt Piled Up in der Berghain Kantine über gemeinsame Auftritte auf weltbekannten Bühnen bis zum Klarinettenunterricht. Bei Projekt Freispiel werden Sie ihr Debut als improvisierendes Duo geben. Und eines ist klar: Das wird ein unvergesslicher Abend. Cansu Tanrikulu – voice, electronic Tobias Delius – Saxophon
Tobias Delius (Oxford, 1964) begann im Ruhrgebiet Tenorsaxophon zu spielen. Seinen sehr persönlichen Stil entwickelte er vor Allem in Mexiko Stadt und Amsterdam. Über 30 Jahre leitete er sein gefeiertes Quartett mit Tristan Honsinger, Joe Williamson & Han Bennink. Er ist in unzähligen tonangebenden internationalen Formationen der Improvisierten Musik zu hören. Seit 2007 lebt Tobias Delius in Berlin. 2023 erhielt das Duo mit Schlagzeuger Christian Lillinger den „Instant Award for Improvised Music“ und 2025 gewann er den „Jazzpreis Berlin“.
Cansu Tanrıkulu (Ankara, 1991) ist eine in Berlin lebende Vokalistin, Komponistin-Improvisatorin und Multimedia-Künstlerin. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Stimme, Text, Live-Elektronik und freier Improvisation und ist u. a. in Projekten wie Piled Up, Kantoj de Fermiteco, MeoW oder Marmalsana aktiv. Mit ihrem elastischen Stimmansatz, einem weiten stilistischen Spektrum, ihrer eigenwilligen Arbeit mit Text und Melodie, sowie dem organischen Live-Processing der Stimme hat sie sich als gefragte Performerin auf den Bühnen Europas und der USA etabliert: u.a. Roulette (NY), Jazzfest Berlin, Berghain, Rewire Festival (NL), Leipziger Jazztage und die Berliner Festspiele. 2024 wurde sie mit dem SWR Jazzpreis ausgezeichnet. Tanrıkulu ist zudem Dozentin an der Hochschule der Künste Bern im Bereich Jazz & Contemporary Music und arbeitete mit Musiker:innen wie Marc Ribot, Anthony Braxton, Lucy Railton, Jim Black, Christian Lillinger, Darius Jones u. v. a. www.aysecansutanrikulu.com
Der Workshop
Klangbasierte Echtzeitkomposition – Workshop mit Florian Fischer
Dieser Workshop richtet sich an professionelle Musiker*Innen und Studierende, die sich für konkrete Herangehensweisen an Improvisierte Musik interessieren. Im gemeinsamen Ensemble erarbeiten wir eine Methode, die in den letzten Jahren die Basis der musikalischen Arbeit des Duos „Die Unwucht“ darstellte. Dabei werden wir das Zuhören, die kreative Klanganalyse und das Manifestieren eines Körpergefühls als wesentliche Säulen dieser Methode kennenlernen und aus diesen schließlich Echtzeitkompositionen kreieren, die sich gewissermaßen selbst konstruieren.
Ziel ist, dass die Teilnehmer*Innen die Methode kennenlernen und später für sich und ihre Ensembles nutzen und anpassen oder weiterentwickeln können.
Es sind keine Vorkenntnisse in Jazzimprovisation oder Improvisierter Musik notwendig.
Lediglich ein eigenes Instrument, Experimentierfreude und Offenheit für eine musikalische Ästhetik, die z.B. auch Geräusche als selbstverständliches musikalisches Material behandelt, sollten mitgebracht werden. Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf sechs beschränkt.
Florian Fischerist experimenteller Schlagzeuger, Improvisationsmusiker und Kurator der Konzerte bei Projekt_Freispiel. Mit seinem Duo „Die Unwucht“ arbeitet er seit 2018 in verschiedenen Kontexten an einer eigenen Methode für Improvisierte Musik und veröffentlichte dabei bisher drei Alben u.a. beim renommierten Schweizer Label HatHut records. In seinem ganzheitlichen Ansatz an Musik als Kunstform ist er von Methoden und Ansätzen aus bildender Kunst, Soziologie, Psychologie, Neuer- und Zeitgenössischer Musik, Theater und Black American Music inspiriert.
Seit 2019 lebt er in Berlin und arbeitet von dort aus auch international u.a. mit Loren Stilman, Achim Kaufmann, Taiko Saito, Elisabeth Coudoux, Nicola Miller, Jan Roder, Silke Eberhard, Ignaz Schick, Johannes Fink, Peter Fulda und Tomaž Grom.
Sein aktuelles Projekt „Spektren“ bearbeitet auf verschiedene Weise die Schnittstellen von Zeitgenössischer Komposition und Improvisierter Musik. Seit 2024 ist er Kulturpreisträger seiner Heimatstadt Fürth.
Für die Förderung der ZIKADEN 2025 gilt unser herzlicher Dank der GEMA-Stiftung
ZIKADEN 04. – 17.08.25
Sommernachts-Jazzkonzerte 2025
jeden Abend 20:00 Uhr in der Galerie des Kunstvereins Kohlenhof am Germanischen Nationalmuseum Grasersgasse 15/21 90402 Nürnberg
Drei neue Ensemble-Projekte und ein Solisten-Programm präsentiert der Verein Metropolmusik bei den ZIKADEN 2025. Je zwei Ensembles, bzw. ein Ensemble und das Solisten-Programm, teilen sich für eine Woche einen Konzertabend: In der erste Woche sind das Trio Vier und NAWWAL. In der zweiten Woche das Laura Detterbeck Quintett und 7 unterschiedliche Solokonzerte. Die in der Konzertreihe aufgeführte Musik besteht ausschließlich aus Originalkompositionen der beteiligten Ensembles bzw. Solisten. Der Zauber der ZIKADEN liegt im besonders nahen Kontakt der Musiker*innen mit der „Publikums-Familie“ und der kreativ-brodelnden Sommernachts-Atmosphäre.
Eintritt 14,- € / ermäßigt 10,- € Die Preise gelten für beide Konzerthälften zusammen, einen reduzierten Preis für Einzelsets können wir leider nicht anbieten.
Mit Musik, Tanz und Performance begeben sich die beiden Protagonistinnen auf Forschungsreise der großen W-Fragen zum Thema Glück, Zufriedenheit und Lebenssinn.
So individuell und persönlich diese Suche ist, entstehen Räume und performative Bilder, in denen jeder für sich reflektieren und erspüren kann, wo dieses Glück liegen könnte.
Die Unwucht
Bild: Lukas Diller
Christopher Kunz – Saxophone Florian Fischer – Schlagzeug
Instant Composing, also das Komponieren aus dem Moment, beschreibt die Herangehensweise von Die Unwucht an improvisierte Musik am besten. 2017 als working Band gegründet, arbeitet das Duo konsequent an der stetigen Weiterentwicklung seiner Musik und forscht undogmatisch an der eigenen Vorstellung von Arbeitsweise und Ästhetik.
Die Arbeitsweise – man könnte sie als eine Art umfangreiche, lange soziale Komposition für Zwei bezeichnen – ist außergewöhnlich und wartet mit ebensolchen Ergebnissen auf. Authentische abstrakte Musik, die ermöglicht, ohne vorgefertigte Bilder und Denkanleitungen ein Selbst darin zu finden und eigenen Assoziationen, Bildern und Bedeutungen nachzugehen.
Für den Prozess der Zikadenwoche hat sich Die Unwucht zwei Schlüsselfiguren der europäischen Improvisations-Szene eingeladen, um sich im Verlauf der Woche vom Duo übers Trio zum Quartett und wieder zurück zu vibrieren.
Woche 2: Montag, 11.8. bis Sonntag 17.8.2024
Solo-Sets (das ist was ganz Neues!) Laura Detterbeck Quintett (eine ganz junge Band mit tollen Ideen)
Maja Taube & Jan Galega Brönnimann
Maja Taube – Harfe Jan Galega Brönnimann – Bassklarinette
Der Schweizer Bassklarinettist und Komponist Jan Galega Brönnimann tourt ganzjährig und international mit Jazz- und Weltmusikprojekten. Maja Taube, Nürnberger Harfenistin, erkundet ihre ganz eigene Musiksprache unter den Titeln Klanggewebe und Treibgut. Improvisierend und komponierend erkunden die beiden seit einigen Jahren das ungewöhnliche, aber kraftvolle Spannungsfeld zwischen ihren Instrumenten.
Clarissa Forster Quintett
Bild: Lukas Diller
Clarissa Forster – Gesang Max Heimler – Gitarre Peter Fulda – Klavier Moritz Graf – Bass Christian Langpeter – Schlagzeug
Stürmisch kontemporärer Jazz – die Sängerin Clarissa Forster hat sich mit vier Musikern zusammengetan, die eine unverkennbare Originalität ausstrahlen. Vital, neugierig und progressiv interpretieren sie die Eigenkompositionen. Die Klangexpeditionen des Quintetts kombinieren Intensität und Einfachheit mit komplexen Sounds. Hingabe und Mut zum Risiko sind das Leitmotiv der musikalischen Erzählstücke. Clarissa Forster setzt ihre überraschend eigenwillige Stimme von instrumental bis lyrisch, von experimentell bis erzählerisch ein. Eine abenteuerreiche Reise im Modernen Jazz der neuen Generation.
Podcast Folge 25 – ZIKADEN Solo-Sets
Aktuelle Videos
Wir danken der STAEDTLER-Stiftung und der Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg für die Förderung der Konzertreihe SPARKS OF METROPOLMUSIK